Graf Johann Joseph Wilhelm

von Wurmbrand-Stuppach

(*18.2.1670 - †7.12.1750 )

Ritter des Goldenen Vlies

 

 

Graf Johann Josepf Wilhelm von Wurmbrand-Stuppach regierte von 1694 - 1750. Johann Josef Wilhelm studierte an der Hochschule Utrecht und trat anschließend in den kaiserlichen Staatsdienst ein. Im Alter von nur 27 Jahren wurde er zum Reichshofrat ernannt. Als kaiserliche Behörde bearbeitete der Reichshofrat in erster Linie Lehens- und Privilegienangelegenheiten. Durch das Studieren von Archiven bzw. Urkunden und durch seine genealogischen Nachforschungen gelang dem Grafen die Neuorganisation des Reichshofrats. Die gewonnenen Erkenntnisse erschienen 1705 in dem geneologischem Werk "Collectanea genealogico-historica, ex archivo inclytorum Austriae Inferioris statuum, ut et aliis privatis documentisque originalibus excerpta". Johann Josef Wilhelm Wurmbrand wurde damit zum "Vater der österreichischen Geneologie" überhaupt.

 

 1726 wurde Graf Johann Wilhelm Wurmbrand und die ganze österreichische Linie seines Hauses in das fränkische Grafenkollegium aufgenommen. 1714 bei der Kaiserwahl führte er die böhmische Kurstimme an. Als die Kaiserkrone aber an das Haus Wittelsbach überging, legte er alle seine deutschen Würden nieder und zog sich von den Geschäften zurück. Erst nach dem Tod Kaiser Karls VII.  kehrte er in den Staatsdienst zurück und half, als erster böhmischer Wahlbotschafter, Franz Stephan von Lothringen auf den Kaiserthron. Kaiserin Maria Theresia bot Johann Wilhelm die Fürstenwürde an, die er jedoch ablehnte. 

 

Als Reichsgraf Johann Wilhelm 1750 starb, war er Reichshofratspräsident, Reichskonferenzminister, Geheimer Rat und Ritter des Goldenen Vlieses. Er wurde in Wien bei den Augustinern beigesetzt.